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Tierfotos im Stuttgarter Schlossgarten |
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Jahreskalender "Stuttgarter Papageien und mehr 2020"
Das Titelblatt dieses Kalenders zeigt eine typische Szene in Stuttgart, aufgenommen in der wunderschönen zweihundert Jahre alten Platanenallee im Stuttgarter Schlossgarten.
Zwei Weibchen der freilebenden Amazonenpapageien kämpfen um einen Lebensgefährten. Die Männchen sowie jüngere Vögel bilden im Umkreis eine schaulustige Galerie.
Vor zehn Jahren hatten Tausende Gegner von Stuttgart 21 in diesem Schlossgarten auch heftig gekämpft und versucht die von Abholzung bedrohten alten Bäume zu retten und
das überteuerte sinnlose Großprojekt zu verhindern, leider vergeblich. Am 1. Oktober 2010 um ein Uhr nachts wurden die ersten Bäume gefällt.
Es war sogar rechtwidrig, wie zwei Wochen später das Verwaltungsgericht Stuttgart bestätigt hatte.
Dies mit meinen eigenen Augen gesehen zu haben, war für mich der Anlass die wertvolle Tierwelt im Schlossgarten, die so brutal mit Füßen getreten wurde,
näher zu erkunden und durch diesen Jahreskalender bekannter zu machen. Es ist jetzt der achte Kalender dieser Serie.
Der Kalender ist im Format DIN-A3 und kostet 15 €.
Er ist bei der Mahnwache gegen Stuttgart 21 in der Schillerstraße in Stuttgart gegenüber dem Hauptbahnhof
erhältlich.
Beim Kauf dort können sie die Mahnwache, die auch seit zehn Jahren durchhält, weiter unterstützen.
Sie können den Kalender auch in der Buchhandlung Osiander in Bad Cannstatt (Marktstraße 33) sowie direkt bei uns erwerben.
"Dieu aima les oiseaux et inventa les arbres. L'Homme aima les oiseaux et inventa les cages."
»Gott liebte die Vögel und erfand die Bäume. Der Mensch liebte die Vögel und erfand die Käfige«
- Jacques Deval
Es wird jetzt für mich auch fast zehn Jahre seitdem ich die freilebenden Amazonenpapageien in Stuttgart beobachte.
Heute noch bekomme ich jedes Mal Gänsehaut, wenn ich welche in hohen Bäumen fröhlich flattern sehe, als ob ich Lebewesen zwischen Vögeln und Engeln begegnet wäre.
Je näher ich sie kennenlerne, desto unverständlicher wird es mir so ein intelligentes, sensibles Tier als Haustier
hinter Gitter einzusperren. Unsere Amazonen können täglich mehrere Kilometer zurücklegen um sich vom Schlafplatz zum Nahrungs- oder Brutplatz zu bewegen.
Wie glücklich sehen sie dann aus, wenn sie hoch in der Luft immer zu zweit mit ihrem unzertrennlichen Lebensgefährten zusammen ihre leuchtend grünen Flügel lebhaft schlagen.
In den letzten Jahren habe ich die Gelegenheit gehabt einige verletzte Amazonen bei mir zu pflegen, um sie anschließend wieder auszuwildern.
Jungvögel wurden besonders schnell zutraulich. Sie mögen überhaupt nicht die Einsamkeit und finden in so einer Notsituation im Menschen einen Ersatzgefährten.
Es gefiel ihnen besonders, wenn ich ihre wilden Kontaktrufe nachmachte. Sie antworteten mir, versuchten z.B. von mir eine alarmierende Situation zu erlernen (dabei bemerkten sie aber schnell,
dass ich völlig unkompetent war) und spielten mit mir. Es waren unvergessliche Momente.
Dennoch sobald sie freigelassen wurden, verschwanden sie blitzschnell hoch in den Bäumen und blickten kein einziges Mal mehr auf mich zurück.
Amandine, Mila sowie Tonia haben es alle geschafft wieder in die Kolonie sich zu integrieren und zeigen heute keine Anzeichen mehr, dass sie einmal im menschlicher Obhut waren.
Manchmal bemerkte ich, dass ein Pärchen, das gerade hoch über mich hinwegzog, Amandine mit ihrem neuen Partner Rémi war. Amandine, die in der engen Voliere so viel blöde Dinge machte,
um ihre überflüssige Energie zu konpensieren, ist in der Freiheit ein ganz anderes Tier, selbstbewusst und sicher.
Nichts ist schöner, als Tiere in ihrem eigentlichen Lebensraum zu bewundern.
(Tonia, Aquarell)
Solche Erfahrungen erinnerten mich an jenen Umweltminister von Costa Rica, René Castro, der alle Zoos in seinem Land schließen wollte, nachdem er erlebt hatte, wie sein Hauspapagei, der
durchaus bei ihm glücklich aussah, eines Tages einem Schwarm Artgenossen folgte, der zufällig vorbeiflog.
(Freilassung von Tieren Diskussion um Zoo-Schließungen in Costa Rica)
Gerade in Stuttgart, wo wir diese wunderschönen Vögel frei vor unseren Augen bewundern können, sollten wir da nicht mal überlegen, ob es nicht möglich wäre, gesunden Vögeln nicht ihre Freiheit
zu nehmen?
Perseus' Odyssee auf die Filder und zurück nach Stuttgart
Perseus kurz bevor er verschwand
Wie die zwei Jahre alte Stuttgarter Amazone "Perseus" sich im April 2017 plötzlich alleine in Leinfelden verirrt hatte, bleibt mir ein Rätsel.
Letztes Jahr nach der Osterzeit wurden wir von vielen Seiten berichtet, dass in Leinfelden
sowie in Möhringen seit einiger Zeit eine freilebende Gelbkopfamazone regelmäßig gesichtet wurde. "Vermissen sie vielleicht nicht eine von ihren Schützlingen?"
Dieser Vogel erschien aber immer alleine. Wir gingen deswegen davon aus, dass es sich um einen entflogenen Hauspapagei handelte.
Denn unsere wilden Amazonen können zur Nahrungssuche mehrere Kilometer zurücklegen bis Fellbach, Mühlhausen oder Mönchfeld, aber nie alleine!
Amazonenpapageien sind extrem gesellig und bleiben immer paarweise oder in einer Gruppe zusammen.
Die einzige Ausnahmesituation entsteht in der Brutzeit, wenn das Weibchen ca. 2 Monate lang in ihrer Bruthöhle versteckt brütet und das Männchen alleine
für sie und später für den Nachwuchs das Futter heranschaffen muss.
Dass eine Stuttgarter Amazone ohne Begleiter die ganze Strecke bis Möhringen/Leinfelden zurückgelegt hatte
und dort so lange Zeit verharrte, konnte ich mich gar nicht vorstellen.
Nun bekamen wir eine Videoaufnahme des mysteriösen Exoten, wo ich eindeutig die typischen "schwäbischen" Rufe unserer Amazonen erkannte.
Bei vielen Vogelarten variiert ihr Gesang gemäß der regionalen Population.
Nach dreißig Jahren isoliertem Leben im Talkessel haben auch unsere Gelbkopfamazonen ihren eigenen "Schwäbischen Dialekt" entwickelt,
der sich von den Rufen ihrer Artgenossen in Mittelamerika oder den der Hauspapageien unterscheidet.
Er ist ein lustiger Typ, ein bisschen schusslig und ein Vielfraß...
Wir unternahmen einen Ausflug nach Leinfelden und dank genauerer Auskünfte der Bewohner dort, ist es uns sofort gelungen den einsamen Papagei in der Nähe des Friedhofs zu Gesicht zu bekommen.
Gleich erkannte ich "Perseus", der tatsächlich seit Mitte April 2017 vermisst wurde.
Perseus war Ende August 2015 als der älteste Sohn des Pärchens "Mimi und Rodolfo" im Stuttgarter Schlossgarten ausgeflogen.
Perseus und sein Schwesterchen "Pilvi" schauen aus ihrer Bruthöhle im August 2015
Er überlebte erfolgreich sein erstes Jahr und nach dem zweiten Winter, das heißt kurz vor seinem Verschwinden, hatte er sich dem Weibchen "Thelma" angeschlossen.
In kurzer Zeit wurden die beiden unzertrennlich und hielten sich gerne mit einem älteren Paar "Kirke" und "Julius" zusammen im Schlossgarten auf.
Thelma, Perseus und Kirke
Plötzlich am 14. April 2017 verschwanden auf einmal diese zwei "Follower" zusammen mit "Julius" zu dritt.
Nach zwei Wochen tauchte Thelma alleine wieder am gleichen Ort auf. Wir vermuteten, dass die drei vielleicht
bei einer Verfolgungsjagd, die in der Brutzeit bei vielen Vogelarten häufig entsteht, einen verhängnisvollen Zusammenstoß erlebt hatten.
Mit dem Brutbeginn reagieren besonders die Amazonenmännchen aggressiver gegenüber anderen Artgenossen. Vielleicht hatte nur Thelma diesen Zwischenfall überlebt.
Julius greifft Perseus und Thelma an
Was bedeutet aber jetzt, dass Perseus alleine in Leinfelden plötzlich erschien? Er war sicher nicht selbst hingeflogen, ansonsten hätte er seinen Weg zum Schlossgarten wieder gefunden.
Könnte es sein, dass er nach einer Kollision von einem Passanten benommen aufgefunden, nach Leinfelden/Möhringen mitgebracht und nach der Heilung direkt vor Ort freigelassen wurde?
Es wäre die einzige Erklärung, warum er seinen Heimweg selbst nicht mehr finden konnte. Anders als z.B. die Tauben, die eine magnetische Orientierungsfähigkeit besitzen,
finden die Amazonenpapageien ihren Weg, indem sie sich optische Merkmale in der Landschaft merken. In einer unbekannten Landschaft sind sie deswegen total verloren.
Nach dem Verschwinden von Perseus hatte Thelma keinen neuen Partner mehr angenommen, obwohl es genügend Verehrer gab.
Ihr gefiel nur Perseus und sie blieb den Rest des Jahres 2017 alleine. Um die Einsamkeit zu vermeiden, flog sie weiter hinter "Kirke" her,
die sich mittlerweile ihrem neuen Partner "Sirius" angeschlossen hatte.
Eine Fressgemeinschaft im Winter. Die Amazonen fressen nur selten alleine...
Nun versuchten wir mit einer Tonaufnahme der Rufe der Stuttgarter Amazonen Perseus anzulocken und die Strecke bis zur Stadtmitte ihm zu zeigen.
Perseus hatte hoch in einer Birke am Rand der Felder Platz genommen und rief aus vollem Hals nach seiner Partnerin.
Das ist jetzt die Chance, dachten wir. Wir ließen das Tonband laufen.
Sofort wurde Perseus aufmerksam, streckte seinen Hals nach vorn und stürzte mit Freudenrufen Richtung Biancas Auto, woher die heißbegehrten Laute kamen.
Wir fuhren ein Stück weiter und ließen nochmals das Tonband laufen. Leider hatte der schlaue Vogel schon unseren Trick durchschaut.
Diesmal flog er mit schimpfenden Rufen über uns in die andere Richtung weg.
Wir blieben hilflos, auch Perseus.
Rebecca Elliott, unsere Korrespondentin in Leinfelden, berichtete uns weiter, wie es ihm ging.
Mittlerweile konnte Rebecca auch den Schlafbaum von Perseus entdecken, eine Platane in der Adlerstraße, wo er unermüdlich morgens und abends nach Artgenossen rief.
Anfang Januar 2018 berichtete sie uns, dass Perseus die Knallerei in der Silvesternacht gut überstanden hatte.
"Hoffentlich werden wir dieses Jahr eine Lösung für ihn finden", antwortete ich, aber glaubte eigentlich nicht mehr, dass wir ihn retten könnten.
Komplizierte Situationen in der Natur lösen sich manchmal von selbst.
Man könnte es auch ein "Wunder" nennen. Am 12. Januar stand ich noch im Morgengrauen bei unserer täglichen Populationskontrolle unter einer Schlafplatane der Amazonen in Bad Cannstatt
und konnte nicht glauben, was ich sah. Neben Thelma saß Perseus, es gab keinen Zweifel!
Kein Zweifel, Perseus ist wieder in Cannstatt!
Nicht nur sein Aussehen, sondern auch das Verhalten war das von Perseus, wie ich ihn kannte: er flatterte schusslig hinter seiner Thelma her,
und als die Gruppe in der Platane daneben zum Futter suchen startete, flog er gleich mit davon.
Er bemerkte aber, dass seine Freunde noch in ihrem Schlafbaum geblieben waren und kam eilig wieder zurück.
Ich erinnerte mich, dass am Vortag eine große Gruppe Amazonen zur Nahrungssuche Richtung Stuttgart-Ost davon geflogen war.
Mit dem jetzt immer knapper werdenden Futterangebot können wir vermuten, dass die Gruppe ziemlich weit nach Süden Richtung Degerloch geflogen war,
so dass Perseus ihre Rufe in der Luft hören konnte. In einer ruhigen Umgebung kann das menschliche Ohr die Amazonen Rufe aus ca. 1 Kilometer Entfernung hören.
Mir ist schon aufgefallen, dass die Papageien selbst schon aus größerer Entfernung sich verstehen können.
Nun ist Perseus wieder voll in seinem Element! Er geht stets zusammen mit Thelma und natürlich "Kirke" und "Sirius" auf Futtersuche, wie früher! Wenn das Wetter milder ist,
besucht die Gruppe wieder den Schlossgarten um ein Brutrevier dort zu markieren. Aus Leinfelden kommt jetzt kein Bericht mehr, was für uns die beste Nachricht bedeutet!
Perseus nach seiner Rückkehr in einem Zierapfelbaum mit Kirke und anderen Artgenossen
Unsere Stadt-Papageien leben in einem für sie doch nicht hundertprozentig geeigneten Lebensraum.
Sie verhalten sich trotzdem dort furchtlos und manchmal übermütig, so dass Kollisionen gegen Fensterscheiben oder Autos nicht selten sind.
Wenn Sie eine verletzte Amazone finden sollten, prüfen Sie bitte zunächst, ob der Vogel fliegen kann.
Wenn ja, lassen Sie ihn bitte an einer sicheren Stelle direkt in der Nähe wieder frei.
Fast alle Amazonen bei uns haben einen festen Partner, von dem sie nicht einfach getrennt werden dürfen.
Nur wenn festgestellt wird, dass der Vogel flugunfähig ist, bitten wir Sie möglichst schnell uns zu kontaktieren (0711 386 686).
Wir werden ihn sofort zu einer speziellen Vogelpraxis bringen.
Perseus und Thelma versuchen zum ersten Mal sehr ungeschickt sich zu paaren...
Eine Bruthöhle brauchen sie auch...
Perseus in der Presse:
Cannstatter Papagei ist wieder zurück (Cannstatter Zeitung)
Wie ein Papagei aus dem Exil zurück zu seiner Liebsten fand (Stuttgarter Zeitung)
Frühlings 2017-Bildergalerie
Während unsere Amazonenkolonie den harten Winter gut überstanden hat (mit doch ein paar Erfrierungen an ihren Zehen),
konnte ich nach der kalten Welle das hübsche Eisvogel-Weibchen nicht mehr im Park sehen. Da das Gewässer zugefroren war, hat es vielleicht woanders nach einem anderen Winterquartier gesucht...
Im Rosensteinpark haben etliche neue Bauarbeiten für die Tunnel von S21 begonnen. Am Hang oberhalb
der Neckarstraße wurden erneut Bäume gefällt, Gebüsche beseitigt und in der Wiese gebuddelt. Wenn ich manchmal nach alten Bildern suche, bin ich sprachlos festzustellen, wie das Grün
früher in unserem Park reich und üppig war. Was jetzt übrig geblieben ist, sieht kahl wie ein Skelett aus... Früher hatte man von dem Stadtlärm sowie Straßen- und Schienenverkehr
kaum was mitbekommen. Nun ist es ziemlich schwer ohne Kran oder blaue Rohre im Hintergrund etwas zu fotografieren.
Ich hoffe, dass unsere Wildhasenpopulation nicht zu sehr darunter leidet. Ich sehe so wenig von ihnen dieses Jahr!
Trotzdem sind wieder Zugvögel, die nicht weit wegfliegen sondern im Mittelmeerraum überwintern,
zurückgekommen, wie der Rotmilan, die Mönchgrasmücke oder der Hausrotschwanz. Man hört manchmal auch schon den Zilpzalp, noch ungeschickt und leise.
Ich wünsche, dass mindestens das Wetter in diesem Frühling für die Tiere erfreulicher als letztes Jahr wird, so dass wir viel Nachwuchs haben werden.
Nun ist es mir gelungen endlich die ganze Amazonenpopulation einzeln zu bestimmen. Eine fast 5 Jahre lang dauernde Arbeit! Ich bin jetzt total gerührt zu sehen, wie die
kleinen Kerlchen, die ich noch in ihrem Nest sitzend und ängstlich und neugierig in die Außenwelt schauend kennengelernt hatte, gemausert und ein schönes Gefieder bekommen haben,
teilweise einen Partner gefunden haben und jetzt täglich bei den Älteren lernen, wie man
ein Revier findet und es verteidigt. Bei den Amazonen dauert es einige Jahre, bis dass sie geschlechtsreif werden. Hoffentlich werde ich sie noch lange beobachten können.
Hier können Sie ein paar Fotos von diesem Frühling anschauen!
Bildergalerie vom Winter 2016-17
Nach Silvester sowie der kalten Welle im Januar wurde ich oft gefragt, wie es unseren Amazonen geht. Prima! Möchte ich sagen.... oder fast.
In den letzten Tagen wurden immer wieder 57 bis 58 Amazonen in Bad Cannstatt auf ihren Schlafplätzen gezählt, während am 31 Dezember sie 59 waren.
Ob die fehlenden 1 oder 2 Papageien in der Silvesternacht verschwunden sind, können wir leider nicht feststellen. Ich habe sie am Silvesterabend und am 1. Januar
besucht. Sie waren sehr angespannt und litten eindeutig unter dem für sie unverständlichen Krach und Gestank. Danach haben sie die Polartemperaturen tapfer überstanden.
Sogar "Karl der Kahle", ein Amazonen-Männchen, dessen Federn von seinem Weibchen manchmal gerupft werden und "halbnackt" ist, hat die extreme Kälte überlebt! Da waren wir richtig froh.
Um die Kälte zu überleben haben die Amazonen keine bestimmte Strategie. Sie sitzen einfach apathisch in Bäumen und warten auf eine bessere Zeit.
Bisher haben sie genug Nahrung in den Schreber- sowie Privatgärten gefunden, nämlich Walnüsse, Äpfel, Zieräpfel und Eiben. Die Schnurbäume, die auch
eine gute Nahrungquelle für die Amazonen im Winter sind, tragen dieses Jahr leider wenig Schoten, wahrscheinlich weil sie letztes Jahr zu drastisch zurückgeschnitten wurden.
Nun haben die Amazonen alle Walnüsse weggefressen und suchen nach den letzten Eibensamen...
Wenn Sie frühmorgens im Park spaziergehen, haben Sie gute Chancen diese außergewöhnlichen Vögel zu beobachten. Die Brutpaare verteidigen schon jetzt heftig ihr Brutrevier!
Hier können Sie ein paar Winterfotos anschauen, die ich in der letzter Zeit im Park sowie in der Umgebung von Stuttgart gemacht habe.
Wird die Platanenallee S21 überstehen ?
Die Felix Mendelssohn Allee im Unteren Schlossgarten, die einfach als "Platanenallee" bekannt ist, ist ohne Frage das Herz der ganzen Parkanlage in Stuttgart.
Sie ist einmalig nicht nur wegen ihrer majestätischen Schönheit sondern auch als besonderer Brutplatz für die Hohlenbrüter wie Hohltauben, Dohlen, Gelbkopfamazonen
oder Waldkäuze.
In der letzten Zeit besonders während meiner Ausstellung wurde ich oft gefragt ob die Allee von dem Projekt Stuttgart 21 verschont bleibt.
Mittlerweile sind die Bürger richtig skeptisch geworden gegenüber den politisch Verantwortlichen ! Sie glauben nicht mehr wortlich was erzählt wird.
Zunächst gibt es keinen Abholzungsplan für die Allee. Trotzdem kann ich keine totale Entwarnung geben. Kürzlich wurde ich vom BUND gefragt über die Möglichkeit
Nistkästen für die Brutvögel der Platanenallee aufzuhängen. Der Grund dafür war tatsächlich weil es zu befürchten ist, dass die Platanenallee wegen
der Bauarbeiten besonders des Wassermanagements für S21 Schäden nehmen könnte und die Vögel dort ihre Brutmöglichkeiten verlieren könnten.
Im Rahmen der Arbeiten für das Projekt Stuttgart 21 wird eine riesige Menge vom Grundwasser abgepumpt. BUND warnt, dass durch diese Wasserentnahme die ca. 700 Bäume
in gesamtem Park im Trockenen sitzen und aussterben können.
Aber die Gefahr für die Platanenallee, die in tieferer Lage sich befindet, ist anders.
Dem BUND nach sollen alle Fachbehörden einräumen, dass durch die Infiltration der Grundwasserspiegel dort ansteigen und
die Platanen in der Allee Schaden nehmen könnten. Dort befindet sich der Grundwasserspiegel jetzt schon nur knapp 2 Meter unter der Geländeroberkante.
Bei einem nur geringfügigen Anstieg würden die Wurzeln der Platanen im Wasser stehen und dadurch rasch absterben.
Bei Bäumen ist die Gefahr des schnellen Erstickens durch Ertrinken viel gefährlicher als das langsame Austrocknen - dies kann man auch an vielen Zimmerpflanzen studieren.
Mehr Information über das Wassermanagement vom BUND
Das Grundwasser Management wurde juristisch mit der Genehmigung der 7. Planänderung im September 2014 legitimiert.
Die Genehmigungsbehörde Eisenbahn Bundesamt (EBA) argumentiert, dass mit einem verschärften Monitoring man die Gefahren für die Allee minimieren kann...
Also ausgeschlossen sind sie nicht.
Ein Mittelspecht in der Platanenallee - Juni 2014
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