Tierfotos im Stuttgarter Schlossgarten
 
Rosensteinpark 2014

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20. April




Die ganze Woche blieb ich frustriert, denn als das Wetter herrlich war, hatte ich keine Zeit für einen Park-Besuch, und als ich wieder ein bisschen mehr frei hatte, war das Wetter miserabel geworden.




Schon am Anfang begrüßte mich ein Osterhase.


Was soll dieser Zaun bedeuten ? Letztes mal gab es so etwas hier noch nicht...



Liebe zu dritt ist schlecht. Schon morgensfrüh kämpften die Erpel heftig um ein Weibchen.




Gegen 7.00 Uhr hörte ich die ersten Rufe der Amazonen. Sie kamen vom Gipfel einer Esche, wo tatsächlich fünf junge Vögel saßen. In einem benachbarten Baum befanden sich weitere drei Amazonen, vermutlich ein Pärchen mit seinem Jungen. Die zwei Gruppen flogen bald in unterschiedliche Richtungen weg.

In einer Platane in der Nähe derer, in der die Turmfalken brüten, entdeckte ich eine Amazone, die wie ein Wächter bewegungslos und still neben einer Höhle saß. Letztes Jahr hatte ich hier mehrmals ein Amazonenpaar beobachtet ohne beweisen zu können, dass es brütete. Es könnte sein, dass es sich um das gleiche Paar handelt, doch wenn ich zu Hause meine alten Fotos vom 8. Juli letzten Jahres prüfte, bin ich nicht mehr sicher ob es der gleiche Vogel ist.



Gegen acht Uhr wurde der Himmel immer dunkler, die Temperatur sank, und ich vermisste meine Wollmütze. Die Amazonen sowie die Singvögel wurden allmählich stumm. Man hörte nur noch die monotonen Rufe der Dohlen und der Hohltauben. In der Platanen-Allee hielten zwei Papageien Wache neben ihrer Höhle, aber Karl konnte ich nicht finden. Als ich mich entschloss zurückzukehren, kam plötzlich wieder die Sonne raus. Und wie ein Wunder begann die Tierwelt wieder lebendig zu werden. Von allen Richtungen riefen Amazonen, ein Feldhase zeigte seine Ohrlöffel aus dem Hahnenfuß und die Krähen jagten einen Mäusebussard fort.




Die Gelbkopfamazone "Gänseblumenfresser", die eben wie gefroren aufgeplustert neben ihrem Nest stumm saß, kletterte nun ganz mutig auf die Spitze einer Eibe und rief kräftig in alle Richtungen. Ein Spaziergänger hielt unter dem Baum an und machte sie nach.


Ihr Partner saß tiefer in der Eibe und fraß wahrscheinlich die giftigen Zweige. Ich vermute, dass dieser Vogel das Weibchen ist.


Eine Hohltaube, die mich nicht gesehen hatte, kam angeflogen um am Teich Wasser zu trinken und erschrocken flüchtete sie schnell wieder in die hohen Platanen.



Ein lustiger "Taubenbaum" mit jeweils zwei Ringeltauben und Hohltauben.


In Gegensatz zu den Tauben waren die Enten paarungswillig...

Nachdem die zwei Gelbkopfamazonen in der Eibe aus dem Park Richtung Neckartor weggeflogen waren, hörte ich sofort wieder ein anderes Paar einander rufen. Das war das Hybrid-Paar, das ich am 10. April in einem Ahornbaum gesehen hatte. Heute landeten sie in einem Holunderstrauch um dessen frische Triebe zu essen.




Unglaublich wie nah sie mich herankommen ließen. Ich konnte sie fast berühren. Trotzdem, wenn ich sie nicht in dieses Gebüsch hätte reinfliegen sehen, hätte ich sie nicht gefunden, so perfekt waren sie getarnt!


Wissen Sie was diese rote Farbe im Hintergrund ist ? Ja, ein Zug !
Plötzlich wurden die zwei von irgendetwas erschreckt und flogen hoch in die Platanen zurück, dabei hielt einer von den zwei Vögeln einen abgebrochenen Holundertrieb in seinem Schnabel und verspeiste diesen noch gemütlich bis zum Ende auf dem Baum.
Ich ging nochmal zu der Falken-Platane und stellte fest, dass fast an der gleichen Stelle immer noch eine Amazone ihre Baumhöhle bewachte, allerdings ein anderer Vogel als heute morgen.



Bevor ich den Park verließ, erblickte ich eine kleine Öffnung in einer Platane, die am Hang neben der Wilhelma steht. Hier hatte letztes Jahr ein Dohlen-Paar angefangen sein Nest zu bauen. Zwei Wochen später saßen in diesem Nest drei Eichhörnchen. Und tatsächlich sah ich heute wieder ein Eichhörnchen ! Die Stämme der Platanen sind zu glatt für Eichhörnchen zum klettern. Man kann vermuten, dass es über die Äste der benachbarten Buche dieses Loch erreicht. Ich schaute auf die Buche nebenan und entdeckte am Baumfuß drei kleine Köpfchen, die wie Erdmännchen rausguckten. Entzückend süß!












14. April




Ich begleitete heute nachmittag wieder Herrn Hoppe in den Park. Wir haben gedacht, dass aufgrund des Beginns der Brutzeit die Amazonen sich spät am Nachmittag an ihrem Brutplatz zeigen werden. Das war falsch geschätzt. Wir liefen wieder durch einen "papageileeren" Park. Stattdessen empfingen uns viele kleine niedliche Gänseküken !






Um den winzigen Schwefelsee herum standen insgesamt fünf Graureiher.



Stockentchen am Pumpsee.
Auf der Bank saßen zwei ältere Männer, die sprachen mit den Entchen, dass sie selbst nach Futter suchen sollten weil Menschennahrung nicht immer für Entchen gesund ist.
Das fand ich total nett. Die zwei erzählten uns, dass es am Anfang sechs Entchen gab, aber dass sie jetzt nur fünf sind. Außerdem eins humpelte. Hier wachte auch ein Graureiher ganz aufmerksam.



Seit langem vermissen wir "Pythagoras" die Blaustirnamazone. An ihrem Brutplatz vom letzten Jahr hat sie sich noch nicht gezeigt. Ich vermisse auch die Grünfinken. In unserem Garten sowie im Park sind sie sehr selten. Ihre typische trillernde Stimme habe ich dieses Jahr noch kaum gehört. Ganz am Schluss in einem Gebüsch hinter dem Mineralbad, das der Abholzung gerade entkommen ist, entdeckten wir endlich welche. Und eine Stunde vor Sonnenuntergang kam ein Papageien-Paar in seinen Brutbaum zurück, ganz leise und unauffällig. Das ist das "Gänseblümchenfresser"-Paar.


Wo wart ihr die ganze Zeit !? Wenn wir das wüssten ...




12. April



Vor ein paar Jahren hatte ich zu Weihnachten einen Stoffhasen für Manfred genäht. Er trägt einen hübschen grünen Rock, den ich aus einer K21-Tragetasche ausgeschnitten hatte. Der Hase heißt "Scheck" und sitzt in unserer Küche. Gestern Abend habe ich Scheck gebeten, dass er schönes Wetter besorgt und mir viele Feldhasen schickt. Tatsächlich war heute der Park voll mit Hasen ! Sie sprangen überall herum, am Pumpsee Richtung Nordbahnhof sowie im Schlossbereich. Einmal sah ich fünf Hasen zusammen bzw. fünf Paar Ohrlöffel, die zwischen den hohen Wiesen-Kerbeln wackelten.




Hässliche Baustelle...











Im Pumpsee sowie im Inselsee waren schon neu geborene Entchen.





Dieses Amazonen-Paar saß in einer Weide und rief sehr laut, so dass einige Spaziergänger erstaunt stehen geblieben sind. Es handelt sich um das Paar, das am 3. April in der Wiese saß und Gänseblümchen aß. Heute war auch ein junger Vogel dabei, der ständig von den beiden vertrieben wurde. Wahrscheinlich ihr Junges vom letzten Jahr, das jetzt selbständig werden muss.


Eine Amazone mit starken Merkmalen einer Blaustirnamazone saß in der Nachbarschaft.


Die Dohlen haben dieses Jahr zwei Baumhöhlen, die letztes Jahr von Amazonen benutzt waren, weggenommen. Jetzt passen sie auf, dass die Amazonen nicht zurückkommen.


Guten morgen Karl! Gerade bei der morgendlichen Toilette ? Er hat noch viele wunderschöne Federn.


Das ist die Frau von Karl dem Kahlen.


Und das ist die Nachbarin von Karl.




Ihr Mann hier schimpft gegen Spaziergänger, die versuchten ihnen Karotten zu geben. Er bewegte sich drohend auf einem Ast von links nach rechts mit breit geöffneten Flügeln und schrie laut dabei. Er sah wirklich wütend aus. Trotzdem verstanden die Spaziergänger diese Warnung gar nicht und streckten weiter ihre Karotten nach oben. Das Amazonen-Paar wollte eigentlich keine Karotten sondern leckere Holundertriebe fressen, als es von diesen Spaziergängern entdeckt wurde...





10. April


Leider habe ich eine Woche lang keine Zeit gehabt den Park zu besuchen. Mittlerweile ist das Laub ziemlich dicht gewachsen, so dass die Beobachtung teilweise schwierig geworden ist. In diesem grünen Hintergrund sind die Amazonen nicht leicht zu finden, wenn sie still sitzen oder fressen. Es scheint, dass mit dem Beginn der Brutzeit, sie sich wieder häufig im Park ernähren. Ihre Lieblingsspeise ist zur Zeit das Mark von jungen Trieben von Kastanien, Ahorn, Holunder usw. Das Licht war heute nicht besonders gut aber da ich mit Herrn Hoppe, dem Amazonen-Spezialisten, zusammen ging, konnte ich viel über das faszinierende Leben unserer Stadtpapageien lernen.


Ich konnte "Karl der Kahle" Herrn Hoppe zeigen, der sagte, dass Karl im Herbst wieder hübsch werden kann.

Karl schenkte seinem Weibchen Futter. Das ist ein Zeichen der Liebe. Ich bin immer fasziniert, wie viele Vogelarten eine richtige "Liebeskultur" entwickelt haben. Es wird gesungen, getanzt, Geschenke gegeben, es gibt auch Vogelarten, wie die Laubenvögel in Australien, die einen großen Bau für ihr Weibchen anfertigen.


Karl bei der Paarung. Also die Kahlheit scheint kein Hindernis für die Liebe zu sein...

Wir entdeckten zwei Hybrid-Amazonen, die wahrscheinlich ein Paar sind.




Diese junge Hybrid-Amazone kam uns mit einem anderen Jungvogel entgegengeflogen, landete in einem Feldahornbaum und fraß alte trockene Früchte.

Schmeckt dieses alte Zeug ??
Die andere Amazone landete auch ganz nah aber verschwand tief im Grünen. Erstaunlich wie sie total unsichtbar werden. Diese konnten wir nicht mehr finden.




3. April


Der Bagger hier war leider nicht als Dekoobjekt hingestellt... Sie sind sogar jetzt zwei. Ich habe gehört, dass der Elefantensteg bald abgerissen werden soll... (im Mai?)





Ein einsamer Weißstorch auf der Wiese. Vielleicht ist er der überlebende Partner des Storches, der letztes Jahr von einem Unbekannten mit einem Pfeil getötet wurde. Im Gegensatz zu den zahmen Störchen, denen ich bisher im Park begegnet war, ist dieser Vogel sehr misstrauich und flog sofort weg. Das ist das zweite Mal dieses Jahr, dass ich hier einen einsamen scheuen Storch gesehen habe.



Erwachsene Gelbkopfamazonen im Flug und vor einer Baumhöhle.

Weiter in einem kleinen Kastanienbaum sammelten sich vier oder fünf junge Amazonen um die jungen Triebe zu fressen.





Die am Hals verletzte Amazone "Karl der Kahle" war wieder da, munter und verliebt. Es scheint, dass er jetzt seine Bruthöhle ausgewählt hat. Sein Fräuchen (links auf dem unteren Foto) ist eine hübsche Gelbkopfamazone.


Ach Gott, er sieht schon schlimm aus, der arme Karl ...!



Das sind die Nachbarn von Karl. Vorne sitzt das Weibchen, eine Gelbkopfamazone, und hinten das Männchen, das ein Hybrid ist. Sie brüten in einer Höhle in einer Platane, die ca. zehn Bäume weiter von Karls Nest steht, und sie wurden letztes Jahr von dem österreichischen Fernsehsender SERVUS TV in einem sehr interessanten Film Planet der Papageien vorgestellt, neben Papageien aus aller Welt ( Mexiko, Australien, Kalifornien usw.). Leider ist der Film im Internet nicht mehr aufrufbar.

Links das Männchen und rechts das Weibchen. Die benachbarten zwei Brutpaare rufen laut um die Grenze ihres Reviers klar zu machen.





Genug geschmust, flogen sie in einen Holunderstrauch ein und fraßen frische Blätter.



Als ich auch gemütlich auf einer Bank mein Frühstück auspacken wollte, kamen plötzlich zwei Häschen unter den Platanen wie aus dem Nichts hervor. Die blaue Röhre im Hintergrund ist echt hässlich ! Früher gab es stattdessen hier viele üppige Gebüsche. Am liebsten möchte ich diese mit Photoshop wegradieren, aber ich lasse sie so um zu zeigen im welchen furchtbaren Zustand unser Park geraten ist.


Ein paar Meter weiter sang ganz laut ein Zaunkönig. Ich sah auch tief im Gebüsch sein Weibchen, das Nistmaterial im Schnabel trug. Das Männchen flog zu ihr und sie paarten sich blitzschnell. An der hässlichen Röhre entlang, sägen trotz Brutperiode Arbeiter immer wieder fleißig die Vegetation ab. Eine Frechheit !


Plötzlich sah ich etwas ganz seltenes: eine Gelbkopfamazone am Boden ! Anders als die Papageien in Australien, die häufig am Boden nach Futter suchen, bleiben die Amazonen fast immer auf den Bäumen. Selbst Herr Hoppe, der seit 1984 Amazonen in Stuttgart beobachtet, sagte, dass er nie welche am Boden gesehen hat.


Trotz dieser ungewöhnlichen Situtation hatte es die Amazone nicht eilig wieder in die Bäume zurück zu fliegen und nahm Platz auf der Wiese zwischen den Enten. Sie ließ mich bis auf ca. 20m herankommen.


Gleich kam sogar ihr Partner auch aus den Platanen angeflogen.



Amazonen und Enten. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Sie fraßen Gänseblümchen und Gras. Bald jagten die frechen Papageien die Enten weg.
Die Enten sagten "quak!" und kamen dann wieder zurück.





Dann kehrten die Papageien in die Platanen zurück und prüften lange eine Baumhöhle.

Und gegenüber der Wilhelma gingen die Bauarbeiten am Neckar gnadenlos weiter...



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