Tierfotos im Stuttgarter Schlossgarten
 
Rosensteinpark 2014
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13. Juni


Neben den zahlreichen Tieren trifft man auch viele unterschiedliche Menschen in einem großen Stadtpark wie dem Stuttgarter Schlossgarten und dem Rosensteinpark. Es sind nicht nur die obligatorischen Spaziergänger oder Jogger, sondern auch einsame Stadtbewohner, die auf einer Bank ihre Zeit totschlagen oder in zahmen Wasservögeln Gesprächspartner finden. Manche prüfen schon mit dem ersten Tageslicht jede Mühltonne nach Pfandflaschen. Viele Figuren machen kein besonders fröhliches Gesicht. Man hat den Eindruck, dass sie wie ein Holzstück, das von den Wellen an den Strand geworfen wird, in den Park vertrieben wurden.

Man trifft aber auch manchmal wunderbare Menschen. So habe ich heute eine tolle Begleiterin: Catharina Clausen (http://www.cc-imaging.de/english/), eine ganz feine Naturfotografin und Artenschutz-Expertin lebt seit einem Jahr in Stuttgart. Ich will ihr unseren Park und dessen Tiere zeigen. Sie ist total entsetzt, dass den Stuttgartern der Reichtum, den sie besitzen, gar nicht bewusst ist.



Und so ist für viele Bäume dieser Sommer der letzte ihres Lebens...


Wieder ein einsamer Weißstorch.



Junge Amazonen im alten Maulbeerbaum am Pumpsee.


Diese Amazone mit einem weißen Fleck an der Wange wird oft in der Nähe vom Pumpsee beobachtet. Herr Hoppe vermutet, dass er (es handelt sich um ein Männchen) in der Wilhelma brütet und so habe ich ihn "Willy" getauft. Er sieht ein bisschen grimmig aus...



Im Baum wimmelt es von Vögeln. Ein Buntspecht-Weibchen, ein Star und eine junge Kohlmeise. Auch am Fuß des Baumes sammelten sich die Entenvögel, die auf fallende Beeren eifrig warteten.

In einem herrlichen warmen Licht saßen wir zusammen am See, wir wechselten gleichgesinnte Ideen und genossen den wunderschönen Blick auf die Tiere. Wir mussten aber gleich erkennen, dass nicht alles in der Natur friedlich ist. Blitzschnell gelang es einer Rabenkrähe ein armes Entchen zu erbeuten.

Dann kehrte wieder die Ruhe zurück. Wie schnell läuft wieder das Leben weiter, als ob nichts passiert wäre !

Die jungen Höckerschwäne putzten sich gründlich bevor sie in der Sonne dösten



Die nächste Störung war aber schon da. Eine ganze Mannschaft Graugänse kam angeflogen und versuchte in das Wasser zu gehen. Das gefiel dem Schwanen-Paar gar nicht.
Es fingt ein ewiges Katz-und-Maus-Spiel an. Die Gänse waren vielleicht ca. dreißig und Catharina sah keine Chance für die Schwäne. Erstaunlicherweise konnten die zwei erfolgreich ihr kleines Revier verteidigen. Die Gänse-Truppe musste bald den Rückzug antreten (selbstverständlich im Gänsemarsch...)



Genug gelacht. Es war ein erfahrungsreiches Treffen , das mir wieder ein bisschen Mut und Hoffnung gegeben hat. Man braucht so viel davon in dieser Zeit. Nächstes Mal möchte ich gerne sie zum Garnisonschützenhaus begleiten. Ein wunderschönes Gebäude, das mir völlig unbekannt war: http://garnisonsschuetzenhaus.wordpress.com/




9. Juni




Am Neckarufer eine Bachstelze vor der Baustelle für den Rosensteintunnel.

Wenn man zur Zeit in den Rosensteinpark über den Elefantensteg, der bald abegerissen wird, reinkommt, kann man die vielen Kirschbäume sehen, die mit roten kleinen Früchten voll geschmückt sind. Meisen, Spechte, Tauben flattern hin und her.

eine Ringeltaube


Ein rötliches Eichhörnchen hat sich in der Eibe nebenan niedergelassen, von wo es immer wieder den Kirschbaum besuchte. Aus dem niedrigen Gebüsch hörte ich einen Teichrohrsänger. Er wollte aber sich nicht zeigen.


Die Amazonen rufen aus allen Richtungen im Rosensteinpark, aber sie sind im grünen Laub unglaublich gut getarnt. Nur einen Vogel in einer Blutbuche konnte ich finden.


Auf dem Weg Richtung Unterer Schlossgarten ein Grünspecht.


Es ist erstaunlich wie die dicke Nilgans auf einem Baum sitzen kann.



Zwei Amazonen saßen in der Nähe einer Platanenhöhle und knabberten an der Baumrinde. Sehr interessant... Was machen sie da ? Es gibt so viele Fragen ohne Antwort.


Weiter am Spielplatz riefen vier Gelbkopfamazonen bzw. zwei Paare hoch in den Platanen.


Endlich konnte ich einen Vogel ganz hoch in der Platane entdecken. Beim Suchen und Fotografieren hat mir der Nacken richtig weh getan.

Als ich langsam zurück gehen wollte kamen einige Amazonen tiefer und fingen an alle auf einmal zu schmusen.




Das sind die Amazonen, die ich eben an der Platanen-Höhle beobachtet habe.



Das sind die Nachbarn von Karl.




3. Juni


Ein zweiter Besuch im Park war wegen des üppigen Laubs fotografisch nicht sehr erfolgreich. Trotzdem tat es mir sehr gut.


Am Pumpsee balzte vergeblich ein Hohltauben-Männchen. Das Weibchen wollte nur Wasser trinken.


Auch der Graureiher am Schwefelteich hatte nicht großen Erfolg beim Jagen. Mutter Ente verteidigte tapfer ihre Küken. Ob die hilflosen Entchen überleben können hängt sehr von Mutters Aufmerksamkeit ab.

Die Amazonen sammelten sich wie das letzte Mal hoch in den Bäumen. Die, die brüten, waren zwischen den Blättern total verschwunden. Plötzlich tauchte ein Mittelspecht auf und guckte in die Bruthöhle einer Amazone rein.

Dann wie aus dem Nichts zeigte sich der Nestbesitzer und der Specht musste schnell das Feld räumen. Die Amazone blieb aber ganz friedlich. Sie hatte weder geschimpft noch war sie dem Specht gefolgt. Ich habe selten in einem Brutbaum Streitigkeiten zwischen den Amazonen und anderen Vögeln gesehen. Wenn die Bruthöhle einmal gesichert ist, scheint es für die Amazonen egal zu sein wer in der Nähe brütet.



Ein Teichhuhn-Küken auf dem Spazierweg rannte schnell weg, als ich versuchte näher zu kommen. Gut so !


29. Mai

Vier Wochen lang waren wir in Costa Rica. Es ist eins der vogelreichsten Länder der Welt. Außerdem haben sie seit 1948 keine Armee mehr. Und sie kommen wahrscheinlich sehr gut zu recht so ! Einige Costaricaner erzählten uns ganz stolz, dass sie dadurch eine Menge Geld sparen, das sie für Ausbildung oder Naturschutz verwenden können. Tatsächlich ist in Costa Rica ein Viertel des Landes Naturschutzgebiet und der beliebte wunderschöne Vogel Quetzal ist in den Costaricanischen Nebelwäldern immer noch relativ häufig. Das Gegenteil ist Guatemala, wo vor lauter Abholzung dieser sehr selten geworden ist... Nun besuchen die Guatemalteken Costa Rica um ihren Wappenvogel zu sehen, erzählten uns Touristen immer wieder gerne die Führer im Monteverde National Park.


Ein Quetzal-Männchen im Monte Verde National Park

Nach einer langen Pause von einem Monat besuchte ich wieder den Rosensteinpark. Die Baustelle am Neckarufer verbreitet sich wie Krebszellen... Als ich über den noch stehenden Elefantensteg in den Park reinkam, hatte ich den Eindruck ein Buch wieder zu öffnen, das ich in der Mitte der Geschichte lange Zeit unterbrochen hatte. Ich wusste nicht mehr wo, was, wie... Aber die alten Bäume waren noch da und das üppige Laub bewegte sich gemütlich in der Luft, als ob es mich begrüßte. "Symbol einer Natur, die nicht gegenüber der Zivilisation aufgegeben hat" schrieb der junge Ernesto Guevara über solche mächtigen Bäume.



Zunächst ging ich zum Pumpsee.
Das Schwanenpaar hat endlich Junge bekommen. Wie schön ! Es war so traurig sie letztes Jahr vergeblich auf den Eiern sitzen zu sehen, aus denen nie Küken schlüpften. Ich sah noch zwei junge Zwergtaucher, die schon relativ groß geworden sind. Der von kleinen Küken gefürchtete Reiher war auch da. Ein junger Vogel mit blasser Farbe.



Gegen sieben Uhr fing es plötzlich an von fast jedem Baumgipfel zu kreischen. Ich versuchte die nächste Stelle zu erreichen, als zwei Feldhasen mir entgegen hoppelten.


In einer alten Esche sammelten sich ca. 10 bis 15 Papageien. Wegen des Laubes war es sehr schwer sie zu zählen. Immer wieder flogen welche ab oder kamen an, immer paarweise. Trotzdem konnte man erkennen, dass es meistens junge Vögel waren mit wenig gelber Farbe. Sie stritten lebhaft miteinander.




Teilweise haben sie einen ganz blutigen Schnabel, der zeigt, dass sie ihre Lieblingsnahrung gefressen haben: Kirschen.



Junge Kohlmeisen-Geschwister warten auf ihre Eltern.


Ich sah fast überall weitere Gruppen von jungen Amazonen.




Ein Mönchgrasmücken-Männchen sang ganz laut in der Hecke. Es hatte auch ein paar Junge dabei.

Viele andere Nestlinge, wie dieser Baumläufer, sind auch flügge geworden und fliegen noch ungeschickt hinter ihren Eltern her.


eine Wacholderdrossel



Einige Feldhasen hoppelten immer wieder zwischen der Platanenallee und den großen Wiesen im Unteren Schlossgarten.

Die Platanen, die letztes Jahr unter kaltem Frühling und trockenem Sommer gelitten hatten, haben sich sehr gut erholt. In ihrem dichten Laub sind die Amazonen trotz ihrer lauten Rufe äußerst schwierig zu finden.



Zwischen den grünen Blättern erkannte ich "Karl den Kahlen".



Am Schwanensee gingen zehn Nilgänse zusammen spazieren.


Das alte Schwanenpaar Zeus und Purzelchen hatten auch erfolgreich gebrütet. Als ich meine Speicherkarte tauschen wollte, dachte sicher Zeus, dass ich aus dem Rucksack etwas zu essen nehme. Er kam eilig zu mir und versuchte mit seinem mächtigen Schnabel aus meiner Hand das Kärtchen zu schnappen.


Die alten Vögel sind von der Brut sehr strapaziert...


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