Heute war ein "Hasentag"!
Schon als ich über die Elefantenbrücke den Park erreichte, hoppelten zwei Feldhasen auf dem Weg.
Dieser Hang, der den Übergang vom Rosensteinpark zur Wilhelma bildet, soll komplett abgeholzt werden um Platz für die Baulogistik für die zwei Tunnelmünder von Rosensteintunnel und Stuttgart21
zu schaffen. Auch die Elefantenbrücke sowie die Holzbrücke werden abgerissen.
Sie können hier mehr über die geplante Zerstörung des Parks lesen.
Weiter auf einem Stück der Wiese, die gemäht ist, ruhten sich insgesamt fünf Hasen aus !
Als ich versuchte mich ihnen anzunähern, verschwanden sie zunächst im hohen Gras. Aber bald zeigten sie wieder ihre Köpfe, einer nach dem anderen, und
hoppelten wieder fröhlich herum. Herrlich!
So viele Hasen auf einmal hatte ich seit der Abholzung des Mittleren Schlossgartens nicht mehr gesehen.
Dort konnte man damals sehr gut die Hasen beobachten... Es hat sich gelohnt heute wieder um halb sechs aus dem Bett zu kommen.
Die Feldhasen sind grundsätzlich nachtaktiv und morgens früh hat man mehr Chancen sie zu sehen.
Ich möchte hier erinnern, dass der Rosensteinpark die höchste Hasendichte Deutschlands hat (98,9 Hasen pro 100 ha laut Wikipedia). Aber die Ziffer 9 hinter dem Komma habe ich
nicht gesehen..:-)
Später habe ich immer wieder vereinzelte Hasen gesehen.
Der Pumpsee war ganz ruhig. Den drei Entchen sowie dem einzigen Taucherchen geht es gut.
Das Schwanenpaar ( Henry und Schneckchen ) hat immer noch keine Jungen.
Stockenten
Zwergtaucher
In einer Esche vor dem Zaun der Wilhelma fütterten sich heute wieder die Hybrid-Amazonen und flogen danach wie immer in die große Eiche, die in der Wilhelma steht.
In der Nähe des Buntspechtnests entdeckte ich ein Grünspechtnest.
Es gibt überall Vogelnester. Hier trägt ein Kleiber den Kot seiner Jungen aus dem Nest weg.
Ein Pärchen Blaumeisen brütet in der Spalte eines Baumstammes.
Das Grauschnäpper-Paar hat das Nest, das ich am 23. Mai gefunden hatte, verlassen und in einer tieferen Ecke vom Schloß Rosenstein ein neues Nest gebaut.
Das alte war sicher zu auffällig.
Der Haussperling hat sich für einen bequemen Fertigbau entschieden...
Ein anderes Buntspechtnest hoch in einer Platane im Unteren Schlossgarten.
Manche Vögel sind mit der Brut schon fertig wie diese Blaumeisenfamilie. Die Eltern müssen trotzdem weiter rund um die Uhr die hungrigen Jungen mit Futter versorgen.
Am Inselsee hat das Teichhuhn-Paar, das am 25. Mai gegen einen Graureiher kämpfte, erfolgreich drei Junge bekommen... und musste weiter gegen den Reiher
seine Kleinen verteidigen.
eine Nilgans
Auf dem Kanal hinter dem Schwanensee begleitet von mehreren Spaziergängern schwamm die Schwanenfamilie "Zeus und Purzelchen" mit ihren sieben Kindern.
Die andere jüngere Schwanenfamilie "Horst und Susa" war ganz in der Ecke des Inselsees mit... nur zwei Küken.
Vater-Schwan "Horst" ist wieder da.
Hier waren die Parkschützer "Magdalena" und "Pelikan"(nicht der Vogel) auch mit ihrer Kamera unterwegs. Eigentlich hatte ich "Pelikan" von weiten mit
meinem Fernglas beobachtet, aber ihn nicht erkannt. Ich bin kein guter Menschenbeobachter... :-(
Einen Vogel hätte ich schon lange bestimmt.
Nach einem netten Gespräch verabschiedeten wir uns. Noch am Schluss im Rosengarten traf ich eine Kleiberfamilie sowie eine Kohlmeisenfamilie.
Ich hätte eigentlich noch endlos fotografieren können, aber Manfred wartete schon auf mich mit dem Auto am Eingang des Parks...
Um halb sechs wurde ich wach und fuhr in den Park.
Auf der Holzbrücke, die auch auf der Abrissliste von Stuttgart21 steht, hörte ich aus Richtung Bad Cannstadt viele Gelbkopfamazonenrufe.
Die Platanen sind dieses Jahr alle sehr kommisch. Die Blätter wachsen nicht richtig und sind sogar teilweise welk.
Ein Gärtner-Freund sagte, dass sie vielleicht von Schädlingen befallen sind wegen der vielen Feuchtigkeit.
Am Pumpsee war schon ein anderer Fotograf voll bei der Arbeit ! Unsere Zwergtaucher sind jetzt wirklich prominent geworden.
Sie waren alle da, vier Erwachsene + ein Baby, das jetzt langsam wächst. Es scheint, dass es nicht mehr auf dem Rücken der Eltern getragen wird.
Zwergtaucher
Heute habe ich hier zum ersten Mal einen Teichrohrsänger gehört. Es war keine Überraschung, weil der Teichrohrsänger auf NABUs Vogelliste des Parks steht, die nur 33 Vogelarten enthält.
Für mich ist er die zweiundsiebzigste Vogelart, die ich hier beobachtet habe.
Teichrorhsänger
Das scheue Teichhuhn hat auch jetzt drei Junge bekommen. Da das Teichhuhn, abgesehen vom Zwergtaucher, der kleinste Wasservogel des Sees ist, wurde es ständig
von anderen Wasservögeln angegriffen. Ich hatte fast Angst, dass der Schwan die Kleinen umbringt...
Der Schwan "Henry" verjagt das Teichhuhn.
Das Teichhuhn versucht ein Bläßhuhn einzuschüchtern.
Ich habe wieder das Amazonenpaar gesehen, das ich am 23. Mai fotografiert habe, wie es sich gefüttert hat.
Sie saßen in einem Baum vor dem Zaun der Wilhelma, diesmal mit besserem Licht aber schlechterem Winkel..:-(
Auf dem Foto kann man sehen, dass es sich hier wieder um eine Blaustirnamazone handelt, und zwar wahrscheinlich um den Hybrid-Vogel.
Ein Spaziergänger erzählte mir, dass unten am Inselsee der Teufel los ist. Zwei Schwanenfamilien sollen heftig um ihr Revier streiten.
Also ging ich Richtung Unterer Schlossgarten. Von Ferne konnte ich schon eine Menge Zuschauer am See sehen, wo das junge Schwan-Weibchen geschützt durch einen Zaun brütet.
Ein Mann wedelte mit seiner Jacke über dem Zaun. Dann sah ich wie ein größerer Schwan, der sich vom Wasser näherte, das brütende Weibchen auf dem Nest angriff,
bis dass dieses gegen den Zaun gedrückt wurde und schmerzhaft schrie.
Der Mann versuchte mit seiner Jacke den Angreifer wegzuscheuchen. Um das Nest herum lagen vier hilflose Küken, die wahrscheinlich heute morgen geschlüpft sind.
Es war grauenhaft. Endlich wurde der gewaltsame Schwan von Leuten zurückgejagt. Das war der Vater-Schwan von einer 8-köpfigen Familie.
Dann kam "tatü-tata" tatsächlich die Polizei ! Eine Polizistin, die aus der Wanne ausstieg, sagte verärgert, als die Leute ihr die Situation erklärt hatten,
ob sie den anderen Schwan erschießen solle...
Der Täter war aber schon lange auf der Wiese weg mit seiner Familie.
Der Schwan "Zeus" bedroht einen Hund
Plötzlich näherte sich ein Hund der Mutter-Schwan und ihren Kindern. Er war zwar an der Leine gehalten,
aber seine Besitzerin ließ ihn ganz nah an den Schwan herangehen und bellen. Die Schwanenfamilie war total aufgeregt.
Als der Vater-Schwan den Hund bedrohte, kam es fast zu einen Zusammenstoß.
Endlich bat ein Mann die Besitzerin des Hundes sich von der Schwanenfamilie zu entfernen. Die Frau war aber stur: "Dieser Schwan wollte sowieso die anderen Jungen heh machen !"
Nun musste ich auch intervenieren und sagen, dass es keinen Grund gibt, dass ihr Hund jetzt die ganze Schwanenfamilie "heh" macht...
Es gibt schon kommische Leute !
Später habe ich noch Gabi, die sich immer um die Tiere im Park kümmert, getroffen. Sie erklärte mir, dass der Angreifer "Zeus" heisst, der mit "Purzelchen" früher selbst im Inselsee gebrütet hat.
Die Beiden brüten seit ein paar Jahren am Café Nil, aber gehen mit ihren sieben Kindern gerne durch den ganzen Park spazieren. Das junge Weibchen am Inselsee heisst "Susa" (Tochter von Purzelchen?)
und brütet jetzt zum ernsten Mal mit dem Männchen "Horst" zusammen.
Übrigens keiner hatte heute "Horst", der eigentlich sein Weibchen verteidigen sollte, gesehen. Gabi machte sich Sorgen. Ich hoffe, dass sie ihn noch gefunden hat...
"Purzelchen" mit ihren sieben Kindern
Auf dem Rückweg Richtung Wilhelma sah ich noch eine Blaumeisenfamilie.
junge Blaumeise
Der Buntspecht füttert weiter seine Jungen im Nest.
Die Dohlen müssen ständig ihr Nest gegen die Rabenkrähen verteidigen...
Walter Steiger war auch heute morgen im Park und hat die gerade geschlüpften Schwänchen mit Video aufgenommen (noch vor dem Zwischenfall...):
Die Amazone mit dem blauen Fleck hatte mich eigentlich immer irritiert. Handelt es sich wirklich um eine künstliche Farbvariation bei einem Zuchttier, wie bei den Straßentauben oder den Wellensittichen ?
Ihre roten Augen und schwarzer Schnabel sehen eher nach einer anderen Art aus. Da ich kein Vogelbuch über die Arten in Mittel- und Südamerika, wo die Gelbkopfamazonen ursprünglich vorkommen, habe,
habe ich in meinen "Sibley" (das berühmte nordamerikanische Vogelbuch) geguckt. Dort erscheinen auch manchmal einige Papageienarten aus dem Südkontinent. Ich bin fündig geworden.
Es ist keine Gelbkopfamazone (Yellow-headed Parrot, Amazona oratrix ) sondern eine Blaustirnamazone (Blue-fronted Parrot, Amazona aestiva), die in einem großen Gebiet in Südamerika
von Bolivien und Brasilien bis nach Paraguay und dem nördlichen Argentinien vorkommt. Im Gegensatz zu den Gelbkopfamazonen treten die Blaustirnamazonen noch häufig in ihrem Verbreitungsgebiet auf
und gelten als "nicht gefährdet" auf der internationalen Roten Liste (die Gelbkopfamazone ist als "endangered" eingestuft also "gefährdet").
Die Blaustirnamazone (wahrscheinlich ein Männchen) gab heute Partnerfutter an ihre Partnerin-Gelbkopfamazone.
Heute bin ich ohne Frühstück los marschiert da ich den seltenen sonnigen Moment ausnützen wollte.
Am Neckarufer war eine Kohlmeisenfamilie unterwegs. Dieser Teil soll auch wegen Stuttgart 21 abgeholzt werden... Mehr über die im Herbst geplanten Baumfällungen können sie
hier lesen.
"Hunger!"
"Miam..."
"Miam..."
"Mehr!"
Am Pumpsee waren alle wieder da: der Reiher, die drei Entchen und das letzte Taucher-Baby.
Ich war überrascht, das der Taucher sein Baby oft allein auf dem Wasser schwimmen ließ, bis dass ich bemerkt habe, dass es schon tauchen kann !
Das andere Paar saß auf dem Nest und versuchte eine zweite Brut.
Zwergtaucher
Stockenten
ein Feldhase auf dem Weg
Das Buntspecht-Männchen brachte viele Leckerbissen zu seinem Nest.
In einem Ulmenbaum konnte ich einen Stieglitz fotografieren. Sie sind eigentlich sehr häufig im Park, aber sie sitzen zur Zeit sehr hoch in den Bäumen.
Auch die Blaumeisen, die Buch- und Grünfinken pickten fleißig an den Ulmenfrüchten.
Stieglitz und Blaumeise
Ich ging noch am Schluss zum Inselsee, wo auch ein Reiher gerade aktiv war. Er versuchte das versteckte
Nest von einem Teichhuhn anzugreifen. Nach langem hin und her hat sich das Teichhuhn erfolgreich gewehrt.
schimpfendes Teichhuhn
Dann versuchte der Reiher an verschiedenen Stellen zu fischen, aber ohne Erfolg.
Langsam tat er mir ein bisschen leid. Ich war auch ziemlich hungrig da ich heute kein richtiges Frühstück gehabt hatte... Es ist langsam Zeit nach Hause zurück zu fahren.
Im Rosensteinpark blühen jetzt die ersten Rosen.
Und gut versteckt tief in einer Wildrosenstaude saßen drei jungen Haussperlinge, die flügge geworden sind. Sie haben noch einen gelben Schnabel und werden von ihrer Mutter gefüttert. Ganz süß.
Die Haussperlinge benutzen viele der Nistkästen, die dort hängen, und finden zahlreiches Futter im Zoo.
Am Pumpsee waren jetzt nur noch drei Entchen...:-(
Ich war trotzdem erleichtert zu sehen, dass das letzte Taucher-Baby noch lebte. Aber es gibt keine Entwarnung...
Da ist er wieder !
Die Entenfamilie sowie die Taucher versteckten sich schnell im Schilf.
Man hört jetzt im Park viele Bettelrufe der Jungen. So konnte ich ein Buntspechtnest finden. Es scheint, dass mehrere Jungen drin sind.
Ein bisschen weiter traf ich einen Mittelspecht. Der sah auch schön gestresst aus, wie viele Altvögel, die jetzt ihre Jungen füttern.
Er verriet mir aber nicht wo sein Nest steht...
Es ist immer wieder eine große Freude einer Gelbkopfamazone oder einem Eichhörnchen zu begegnen...
Am Schloß Rosenstein habe ich ein weiteres Nest der Grauschnäpper entdeckt. Ich wusste nicht, dass diese Schnäpper gerne am Gebäude brüten.
Das andere Paar an der Sporthalle brütet weiter auf der Laterne.
Egal wie das Wetter wird, ich wollte heute wieder unbedingt sehen was am Pumpsee los ist.
Als ich von Bad Cannstadt über die Elefantenbrücke zum Park ging, sah ich schon einen Graureiher fliegen. Er sah irgendwie sehr fett aus...
Überraschenderweise war der Pumpsee fast leer. Weder Reiher noch Entchen waren zu sehen. Hat der Kerl gestern alle zehn oder zwölf Küken weggefressen !? Es ist unwahrscheinlich.
Wo sind dann die zwei Stockentenfamilien verschwunden ?
Nur zahlreiche Rauchschwalben jagten Insekten um den See herum.
Und die Bläßhühner fütterten wie immer fleißig ihren Jungen, mal auf dem Wasser mit Wasserwürmern, mal auf der Wiese mit frischem Gras.
Dann zeigte sich vorsichtig der Zwergtaucher mit dem übrig gebliebenen einzigen Küken auf dem Rücken.
Das andere Paar hat tatsächlich keine Jungen dabei und es scheint, dass sie nochmal brüten wollen. Ein Vogel pflegte das leer stehende alte Nest.
trauriger Zwergtaucher
Plötzlich tauchten aus der Wiese die Entenmutter und ihre Jungen auf und rannten alle schnell in den See rein.
Eins, zwei, drei... sechs. Gestern als ich den See verließ, waren sie sieben...
Fast gleichzeitig hörte ich von einem der Bäume in der Wilhelma den Ruf einer Gelbkopfamazone.
Zwei Vögel saßen ganz oben auf dem Gipfel leider zu hoch gegen den Himmel für ein gutes Foto. Ein Vogel fing an den anderen zu füttern. Es war ein Altvogel mit seinem Jungen.
Als ich an den See zurück ging waren die Stockentenküken nur noch fünf... Ich habe keinen Reiher gesehen. Was ist passiert ??? Vielleicht eine Rabenkrähe...
Die zweite Stockentenfamilie kam auch aus den Schilf raus. Von den drei Küken von gestern bei ihnen sind nur zwei übrig geblieben.
Ich sollte vielleicht nicht zu genau die Kücken zählen... Die arme Mutterente humpelt ein bisschen. Sie leidet vielleicht unter einer Kampfverletzung.
Hier sind wir in Sicherheit...
Auf der Wiese war auch was los. Die Wacholderdrosseln suchen nach Regenwürmern und füttern ihre flügge gewordenen Jungen. Diese scheinen nie satt zu werden !
Ich habe heute eine erfreuliche Begegnung gehabt.
Am Pumpsee habe ich den Naturfotografen Rolf Müller, der auch
eine wunderschöne Broschüre über den Rosensteinpark publiziert hatte, kennengelernt.
Ich mag sehr mit gleichgesinnten Leuten Informationen zu tauschen. "Ja, die Trauer- und Halsbandschnäpper machen jedes Jahr
hier einen Zwischenstopp während ihres Zugs" erklärte er mir. "Aber sie brüten woanders."
Die Braunkehlchen hatte er noch nie im Rosensteinpark gesehen.
Er war heute morgen schon sehr früh mit einem andern Kameramann in den Park gekommen und hatte zwei Zwergtaucher-Küken gesehen.
"Das andere Paar hat heute Morgen wieder kurz gebalzt. Es hat vielleicht seine erste Brut verloren..."
Die Stockenten haben auch jetzt viele kleine putzige Küken. Wir fotografierten diese fleißig. Da kam ein Graureiher angeflogen.
Als ich ihn durch mein Objektiv genau angeguckt hatte, habe ich einen Schreck bekommen. Ein Entchen hing zwischen seinem mächtigen Schnabel.
Ich wusste, dass die Reiher gerne kleinen Entenküken verspeisen, aber ich hatte noch nie selbst das beobachtet.
Der Reiher versuchte weiter ein unvorsichtiges Junges zu rauben. Ich war beeindruckt wie die Mutterente tapfer gegen den riesigen Räuber kämpfte.
"Weg mit dir, quak !"
Puh, das ist ja so gerade nochmal gutgegangen!
Dann kamen drei Stockenten-Männchen angeflogen. Bei der Stockente werden die Kinder von der Mutter alleine erzogen, so dass die Enten-Männchen in der Brutzeit nicht viel zu tun haben.
Oft bilden sie einen kleinen Männer-Verband und belästigen ab und zu die Entenfrauen, die gerade mit Kindererziehung total gestresst sind... Sehr kommisch!
Nun musste die arme Mutter-Ente sich sowohl gegen den Reiher als auch ihre eigenen Artgenossen verteidigen.
Mutter-Ente hat keine Ruhe...
Die junge Bläßhühner sind wahrscheinlich schon groß genug geworden, so dass der Reiher kein Interesse zeigte.
Ich ging in Richtung Spielplatz.
Auch die jungen Buchfinken sind geschlüpft !
Und über eine Laterne an der Halle, die in der Nähe steht, hatte der Grauschnäpper sein Nest gebaut... Ob das sicher ist !?
Grauschnäpper
Einige Wacholderdrosseln sind auch flügge geworden.
Und die Eltern wollen mehr Kinder haben !
Zurück zum Pumpsee, Herr Müller war schon weg. Sein Freund, der auch gerade gehen wollte, beruhigte mich, dass nichts mehr passiert ist.
Der Reiher hatte keinen Erfolg gehabt.
Dann zeigte sich endlich die Zwergtaucher-Familie.
Die winzigen Küken werden auf dem Rücken der Eltern getragen. Sie wagten trotzdem hin und wieder auf dem Wasser zu schwimmen...
... und es ist passiert!
Der Reiher hat einen von den zwei Küken gefangen...
So ist die Natur.
Mit schwerem Herzen fuhr ich nach Hause zurück.
Im Pumpsee waren immer noch nur die Küken vom Bläßhuhn zu sehen.
Sie werden von den Eltern mit kleinen Wasserwürmern gefüttert.
Die Vögel sind weiter schwer zu beobachten. Es ist auch mir aufgefallen, dass ich im Rosensteinpark sowie im Schlossgarten weniger Vogelgesang höre
als zum Beispiel in unserem Garten in Esslingen. Eine Bekannte hat tatsächlich gelesen, dass die Vögel, die in lauter Umgebung leben, verstummen, da ihr Gesang von Lärm
übertönt ist und sie keine Chance mehr haben mit anderen Artgenossen zu kommunizieren. Traurig...
Es gibt auch Leute, die die Vögel nicht fotografieren sondern mit Mikrofon deren Gesang aufnehmen. Es ist nicht sehr leicht einen Ort zu finden,
wo man keine Autos oder Züge beim Aufnehmen im Hintergrund hört.
Ein Star am Nest.
Er bringt immer wieder Futter rein und trägt den Kot der Jungen raus aus dem Nest.
Heute konnte ich wieder in einer Buche eine Gelbkopfamazone sehen und fotografieren.
Als ich nach Hause zurück wollte, sah ich am Inselsee einige Graugänse mit Jungen.
Am 15. April hatte ich hier geschrieben, dass ich in den Pumpsee gefallen war, weil ich eine Plastiktüte aus dem Wasser holen wollte.
Ich habe heute im Internet diese traurigen Fotos gefunden von Tieren, die durch Plastikmüll leiden...
Ich war am 7. und 8. Mai wieder im Rosensteinpark, wo es jetzt plötzlich sehr still ist. Alle Vögel sitzen nun im Nest und zeigen sich selten.
Nur die Stare sind immer noch auffällig auf der Wiese am Futter suchen. Ich habe diesmal mehr nette Leute getroffen als Vögel.
Ein älteres Ehepaar, das ich von der Demo schon kannte, machte auch gerade eine Spaziergang im Park. Sie sind auch große Vogelfreunde und wir hielten ein sehr nettes Gespräch über
Schnäpper, Rotschwänze, Eulen, Sittiche usw.
Am Pumpsee konnten wir die kleinen Bläßhühner sehen, die am Wochenende geschlüpft sind. Mit ihren rötlichen Haaren erinneren sie mich immer an das asiatische Obst "Rambutan"...
Bläßhuhn
Obststand mit Rambutan in Borneo
Das Buchfink-Weibchen saß weiter auf seinem Nest, das langsam von Laub verdeckt wird.
Die Dohle brütet in einer Platanenhöhle.
Aus einer anderen Höhle im gleichen Baum guckte schon eine junge Hohltaube hervor.
Während die Hohltaube, wie ihr Name sagt, Höhlenbrüter ist, baut die Ringeltaube ein offenes Nest mit Zweigen.
Am Schluss konnte ich noch die Gelbkopfamazone mit dem blauen Fleck über dem Schnabel sehen. Ein anderes älteres Paar, das gerade vorbei kam, wollte wissen was ich fotografierte.
Als ich ihnen den Papagei zeigte waren beide total glücklich und lobten begeistert wie wunderschön doch der Rosensteinpark ist.
Tja, aber wie lange noch ?
Am kommenden Sonntag findet im Rosensteinpark eine Veranstaltung Rosensteinpark in Gefahr! statt.
Leider haben wir schon einen anderen Termin, so dass wir an dieser Aktion nicht teilnehmen können. Trotzdem werden unsere Broschüre sowie ein paar Postkarten und Buttons beim Tisch der Cannstatter verteilt.
Um diese Sachen zu übergeben sind wir heute kurz in den Park gegangen. Das Licht war miserabel und von den Braunkehlchen vom gestern war nichts mehr zu sehen.
Dennoch hat es sich wieder gelohnt die Kamera und das Fernglas mitzunehmen. Am Pumpsee habe ich meine siebzigste Vogelart aufgenommen!
Sie ist ganz schlicht, ihr Merkmal ist, dass sie kaum ein Merkmal hat. Sie ist überall graubraun, hat einen hellen Bauch und einen kurzen Schnabel.
Die Gartengrasmücke ist auch von ihrem Winterquartier aus dem tropischen Afrika zu uns zurückgekehrt.
Gartengrasmücke
Was den Pumpsee für seltene Vögel so beliebt macht, ist der verwilderte und eingezäunte Teil direkt hinter dem See.
Solches unberührte feuchte Gebiet gibt es heutzutage nicht überall.
Die anderen Seen im Park sind zwar größer als der Pumpsee aber in ihrem zubetonierten Ufer kann kein Vogel brüten.
Außerdem schaffen die alten Baumriesen, die am meisten heimischer Art sind, und die unberührte große Wiese im Rosensteinpark
einen alten Auwald ähnlichen strukturreichen Lebensraum, der in Deutschland immer seltener wird.
Der Rosensteinpark bietet den Bewohnern eines solchen Habitats ein sehr wichtiges Ersatz-Biotop an.
Auch ein Weibchen vom Trauerschnäpper zeigte sich neben den Grasmücken und Bachstelzen.
2. Mai 2013
Grünspecht
Zunächst dachte ich, dass ich eine Illusion gehabt habe oder, dass jemand ein Spielzeug mit Vogelruf betätigt hatte. Dann hörte ich es nochmal.
Ich suchte mit dem Fernglas in die Richtung woher der Ruf kam und ich bin fündig geworden: ein Kuckuck ! Im Rosensteinpark, inmitten der Stadt !
Das ist sogar meine neunundsechzigste Vogelart, die ich im Park beobachtet habe.
Der Kuckuck ist auch ein Langstreckenzieher. Er überwintert südlich des Äquators in Afrika und kommt relativ spät in sein Brutgebiet zurück.
Daher leidet er unter dem Klimawandel, sagt man. Sein Bestand hat in den letzten Jahren sehr abgenommen und man vermutet, dass er
Schwierigkeiten hat sich an den neuen Klimarhythmus anzupassen. Wenn er nach Europa zurückkommt sind alle seine "Wirtsvögel" (Rohrsänger, Heckenbraunellen, Rotschwänze, Grasmücken,
Rotkehlchen, Bachstelzen, Zaunkönige usw.) mit der Brut fertig, da diese Vögel wegen des wärmeren Klimas immer früher brüten.
Wann hatte ich zum letzten Mal einen Kuckuck gehört ? Es war vor zwei Jahren bei Waghäusel am Rhein... Man hört immer seltener die typischen heimischen Vögel,
wie den Kuckuck, die Lerche oder die Nachtigall. Sie verschwinden alle wegen Lebensraumverlust. Ein Parkschützer hat mir erzählt, dass man früher auch die Nachtigall
im Schlossgarten hören konnte.
Vom Kuckuck habe ich heute nur das Männchen beobachtet. Ob auch ein Weibchen ihm folgen wird ? Das Kuckucksweibchen trifft etwa eine Woche
nach dem Männchen im Brutgebiet ein.
Der Kuckuck steht auf der Roten Liste in Baden-Württemberg (Kategorie 3, gefährdet) und auf der Vorwarnliste in Deutschland.
Ich war heute im Rosengarten neben dem Schloß Rosenstein, wo ich zahlreiche Rotschwänze sah. Am meisten waren sie Hausrotschwanz aber
ein Männchen Gartenrotschwanz war auch dabei.
Gartenrotschwanz-Männchen
Dann wieder eine Überraschung. In einer Rosenstaude saß das seltene Braunkehlchen, das ich schon einmal am 18. April hinter dem
Pumpsee entdeckt hatte. Damals hatte ich gedacht, dass es vielleicht im Rosensteinpark einen Zwischenstopp während seines Zugs gemacht hatte. Es ist aber hier geblieben.
Braunkehlchen
Und es war nicht alles. Auf der Wiese, die nicht gemäht wird und als Futter für die Tiere der Wilhelma benutzt wird, saßen überall diese kleinen Vögelchen
und jagten nach Insekten in der Luft. Ich habe insgesammt sechs Braunkehlchen, Männchen und Weibchen, gezählt.
Braunkehlchen
Es ist kaum zu glauben, dass man sich inmitten einer großen Stadt befindet...
Aber wie lange wird dieses Paradies noch halten ? Ich möchte heulen wenn ich an die Gefährdung des Parks wegen Stuttgart 21 denke...