Tierfotos im Stuttgarter Schlossgarten
 
Aktueller Bericht vom Rosensteinpark

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3. Oktober 2013


"Balu", eine junge Hybrid-Amazone

Einen Tag vor unserem Abflug nach Australien sind wir mit Herrn und Frau Hoppe gemeinsam in den Rosensteinpark gegangen. Herr Hoppe, der seit fast vierzig Jahren die Amazonen in Stuttgart beobachtet, hatte diesen Sommer eine junge Amazone vom Tierheim geholt. Dieser Vogel hatte wahrscheinlich einen Verkehresunfall in der Stadt gehabt und wurde von einem Bürger ins Tierheim gebracht. Er war gerade erst flügge geworden. Sein Vater ist vermutlich die Blaustirnamazone "Pythagoras", weil dieser Jungvogel einen blauen Fleck über dem Schnabel hat. Seine Füße und der Schnabel sind viel dunkler als die von einer reinen Gelbkopfamazone. Herr Hoppe, der sich gut mit Papageienzucht auskennt, hat ihn nach Hause gebracht, mit dem Namen "Balu" getauft und ihn mit Nahrung gefüttert, die von den Stuttgarter Amazonen verzehrt wird, d.h.: Bucheckern, Wal- und Haselnüsse, Ahornsamen usw...


Ist "Balu" in dieser Platanenhöhle geboren ? Blaustirnamazone "Pythagoras" (rechts) mit seiner Frau am 25. April 2013.


Diese beiden sind vermutlich die Eltern von "Balu" (am 08. und 26. Juni 2013)


Nun wollte Herr Hoppe "Balu", der inzwischen sich gut erholt hatte, wieder im Park in die Freiheit entlassen. Dabei hatte er mich gebeten um eine fotografische Begleitung. Als wir an der Platane, wo "Balu" vermutlich geboren ist, vorbei kamen, wurde die junge Amazone tatsächlich in ihrem Käfig unruhig. Vielleicht hat sie die Geräusche der Umgebung erkannt ?
Sie versuchte mit aller Kraft aus dem Käfig raus zu kommen.



Da "Balu" wahrscheinlich noch nicht gut fliegen kann, hatte Herr Hoppe sich einen Plan überlegt. Er wollte sie auf einem hohen Baumast freilassen, wo sie in Sicherheit sitzen bleiben kann. Wir suchten eine alte Buche mit kräftigen Ästen aus. Hier kann "Balu" auch leicht sein Futter finden.


Herr Hoppe hatte ein Seil vorbereitet mit dem er den Käfig bis zum Ast hochziehen wollte, um dort erst die Käfigtür zu öffnen. Das Schicksal hatte sich aber ein ganz anderes Szenario ausgedacht. Plötzlich öffnete sich die Tür von selbst und Balu verpasste diese Gelegenheit nicht. Kaum befand er sich draußen, flog er ganz entschlossen in einer geraden Linie hoch in die nächste alte Baumkrone hinein. Für eine fotografische Begleitung war es viel zu schnell! Aber es war wirklich schön zu sehen wie er mit voller Freude kräftig in die Freiheit hineinflog. Er verschwand im dichten Laub und war nicht mehr zu sehen.

Nun hoffen wir, dass "Balu" von seinen Artgenossen aufgenommen wird und den ersten Winter überleben kann.